Unsere Gruppe wurde im April 2000 gegründet und zurzeit sind wir 11 Jugendliche im Alter von 17 bis 27 Jahren und ein Betreuer. Unser Programm findet ihr weiter unten. Wir führen verschiedene Arbeitseinsätze im NSG Duvenstedter Brook und Umgebung durch, so entkusseln wir zum Beispiel im Moor und tragen dabei zum Klimaschutz bei. Außerdem betreuen wir eine Streuobstwiese, ein Insektenhotel, mehrere Eidechsenhügel, ein Igelhotel und Fledermauskästen. Im Wohldorfer Wald besteht seit 2008 eine Bachpatenschaft für die Drosselbek, wo wir seitdem Renaturierungsarbeiten durchführen. Für unsere Projektarbeit haben wir schon mehrere bundesweite Preise gewonnen. Jedes Jahr führen wir zudem ein Wochenendseminar außerhalb von Hamburg durch. Der Spaß kommt neben unserer Naturschutzarbeit nicht zu kurz.
Wenn Du Lust hast, bei uns mitzumachen, melde Dich bei uns & komm vorbei!
Auch dieses Jahr haben wir wieder spannende Aktionen geplant!
Fotos: Heinz Peper
Die Teilnehmer*innen zahlen keinen Gruppenbeitrag. Es fallen lediglich Kosten für die Mitgliedschaft und ggf. Seminarfahrten an.
Fragen zum Programm oder evtl. noch nicht feststehenen Terminen? Dann schau entweder regelmäßig hier vorbei, ob eine neue Version des Programms zur Verfügung steht oder wende Dich direkt an den Gruppenleiter Heinz Peper.
Heinz Peper
Mobil: 0176/ 80 86 95 35
oder nutze das Kontaktformular:
Die NAJU packt an: Moor- und Klimaschutz im Duvenstedter Brook
Fotos: Heinz Peper
Im letzten Winter 2020/21 mussten leider zwei Arbeitseinsätze wegen Corona abgesagt werden. Doch die Natur steht nicht still und deshalb hatten wir einen Arbeitseinsatz für dringend notwendige Pflegemaßnahmen für August geplant. Am Samstag, den 07.08.2021 haben die Jugendgruppe „Eisvögel“ gemeinsam mit der Kindergruppe „Hirsche“ und weiteren ehrenamtlichen Helfer*innen aus der NAJU Hamburg einen Arbeitseinsatz zur Entkusselung im Moor im Duvenstedter Brook durchgeführt.
Bei der Renaturierung der Moorfläche „Beim Madenpohl“ im
Duvenstedter Brook wurden kleine Birken und Kiefern, die dem Moor zu viel Wasser entziehen, entfernt. Diese kleinen Bäume konnten sich ausbreiten, weil dieses Gebiet in früheren Jahren
trockengelegt wurde und außerdem die letzten Jahre zu wenig Niederschlag gebracht hatten. Dieses Entfernen des Aufwuchses, das sogenannte „Entkusseln“, führt dazu, dass wieder mehr Wasser im
Gebiet verbleibt. Das Trockenlegen der Moorflächen und der Torfabbau setzen große Mengen an schädlichem CO2 in die Atmosphäre frei. Durch die Wiedervernässung wird nun das Wachstum des Torfmooses
und weiterer Moorplfanzen gefördert, wie zum Beispiel Wollgras, Sonnentau, Moosbeere, Glocken- und Rosmarinheide. Diese typischen Hochmoorpflanzen können sich jetzt wieder verstärkt ausbreiten.
Damit wird das freigesetzte CO2 wieder gebunden und gespeichert. Moore sind nach dem Meer der größte CO2-Speicher weltweit.
Alle Helfer*innen haben fleißig angepackt. Die kleinen Bäume und Äste wurden aus der Fläche herausgetragen und gestapelt. Diese Haufen dienen Insekten, Reptilien und Kleinsäugern als Unterschlupf. So konnten wir eine große Fläche entkusseln und einen wichtigen Beitrag zum Moorwachstum und damit zum Klimaschutz leisten.
Nebenbei beobachteten wir auch einige Tiere: Mooreidechsen, Wespenspinnen, verschiedene Libellen- und Heuschreckenarten und sogar eine Raupe des seltenen Kleinen Nachtpfauenauges.
Es hat allen Spaß gemacht und wir freuen uns auf die nächsten Arbeitseinsätze im Moor am 19.11.2022 und 28.01.2023!
21 Jahre Eisvögel
Als ich im April 2000 die „Eisvögel“ mit 6-8jährigen Kindern gründete, hätte ich niemals gedacht, dass ich sie 21Jahre lang betreuen würde. Es kamen meistens 15 bis 20 Kinder zu den Treffen. Wir machten Exkursionen in den Duvenstedter Brook und Wohldorfer Wald, beobachteten die Natur, bestimmten Pflanzen und Tiere und machten Naturerfahrungsspiele und bauten Nist- und Futterhilfen. Für den Klimaschutz bin ich mit den „Eisvögeln“ bereits seit 2003 aktiv, indem wir aufwachsendes Gehölz aus den Mooren im Duvenstedter Brook entfernen und damit das Moorwachstum fördern. Im Januar 2020 immerhin zum 36. Mal! Dafür belegten wir 2010 sogar den 3. Platz beim Hanseumweltpreis. Bei den Aktionen im Moor unterstützten uns die NAJU, der Arbeitskreis Walddörfer und weitere Ehrenamtliche. 2005 haben wir das erste Wochenendseminar durchgeführt, das dann jährlich stattfand, anfangs noch mit Unterstützung der Eltern und als Jugendgruppe ohne diese. Dies hat uns als Gruppe zusammengeschweißt, ebenso wie bundesweite NAJU-Wettbewerbe, bei denen wir zweimal den 1. und einmal den 2. Preis gewannen. Aus der Kinder- wurde eine Jugendgruppe und unser Schwerpunkt lag jetzt auf der Planung und Durchführung von Projekten: seit 2008 eine Bachpatenschaft für die „Drosselbek“ im Wohldorfer Wald, 2010 Bau des Insektenhotels vor dem Duvenstedter BrookHus und ein Jahr später eines für die Mellingburger Schleife, im August 2011 Beteiligung an einer Pflanzaktion mit „Plant-for-the-Planet“, bei der 32 Obstbäume für eine neue Streuobstwiese gepflanzt wurden, die wir seitdem pflegen.
Der Problematik, dass Kinder altersbedingt aus einer Gruppe herauswachsen und ganz aufhören, kann dadurch begegnet werden, dass die Gruppenleiter*innen diese Kinder in eine Jugendgruppe überführen oder sie von anderen NAJU-Jugendgruppen aufgenommen werden. Die Jugendlichen können so an altersgerechten, attraktiven Projekten und Aktionen teilnehmen. Zusätzlich können sie sich in der NAJU-Geschäftsstelle engagieren. Es haben z.B. drei „Eisvögel“ einen Gruppenleiterschein gemacht und anschließend Kindergruppen in den Walddörfern betreut. Nico und Jan waren im Hamburger NAJU-Landesvorstand aktiv. Inzwischen studieren beide in Berlin und sind im NAJU-Bundesvorstand. Jan hat 2019 in dieser Funktion sogar an der Weltklimakonferenz in Madrid teilgenommen.
Sehen wir uns bei den nächsten Aktionen?
NAJU-Gruppenleiter Heinz Peper
Seminarfahrt „Elbinsel Pagensand - Ökologie und Naturschutz“
Fotos: H.Peper, C.Giering
Paddeln, Strand, Natur pur, 3 Tage kaum andere Menschen treffen sondern die Natur auf sich wirken lassen und das alles vor den Toren von Hamburg. Klingt wie ein Traum? Nein! Auf der Seminarfahrt „Elbinsel Pagensand - Ökologie und Naturschutz“ wurde es Wirklichkeit.
Pagensand, das ist eine Elbinsel zwischen Glückstadt und Stade, die seit 1997 unter Naturschutz steht. Die ehemalige Sandbank der Elbe wurde über Jahrhunderte befestigt und kultiviert und ist durch Aufspülungen im Zuge der Elbvertiefung zu einer etwa neun Kilometer langen Insel herangewachsen.
Da keine Fährverbindung auf die Insel besteht haben wir uns dieses Jahr zu sechst mit Kanus auf den Weg vom Haseldorfer Hafen nach Pagensand gemacht - im Gepäck Klamotten für jedes Wetter,
reichlich Verpflegung für die Tage, Kameras und Ferngläser, sowie Trinkwasser. Nach 1 1/2 Stunden paddeln waren wir dann angekommen und wurden für die Anstrengungen der Anreise reichlich
belohnt. Bei hauptsächlich Sonnenschein konnten wir die Insel erkunden und durch Referate zu verschiedenen Themen interessantes über die Entstehung und Vielfalt der Insel erfahren, wobei
natürlich auch die Elbvertiefung ein großes Thema war.
Pagensand besitzt unterschiedliche Biotope, in denen seltene und bedrohte Tier und Pflanzenarten leben. Neben feuchten Lebensräumen mit der für die Unterelbe endemischen Wiebelschmiele, haben
wir auch trockene vorgefunden, in denen der bedrohte Neuntöter lebt. Ein Ziel des Seminars war es auch, mögliche Naturschutz-Arbeitseinsätze zu erkunden. Deshalb haben wir uns im Auwald die
Schachblumenflächen angesehen, die durch die Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterich bedroht sind.
Auch Rehe, die majestätisch am Strand entlang spazierten, konnten wir aus einiger Entfernung beobachten.
Unterschiedliche Insektenarten verstecken sich überall im hohen Gras und am Wegesrand. Von traumhaften Sandstränden aus lassen sich vorbeifahrende Containerschiffe und Seehunde beobachten und
selbst der Seeadler zieht hin und wieder seine Kreise.
Nach drei Tagen auf der Insel paddelten wir bei reichlich Wellengang wieder nach Haseldorf zurück, im Gepäck unsere Ausrüstung, die wenigen Verpflegungsreste die übrig geblieben sind und eine
Menge Fotos und positive Erfahrungen. Dies war sicherlich nicht meine letzte Fahrt nach Pagensand.
Seit einigen Jahren nehmen wir an bundesweiten Naturschutzprojekten teil und haben für unsere ehrenamtliche Arbeit schon mehrere Preise gewonnen.